Ahrweiler: KRAKE startet nach der Flut im Ahrtal Aufräumaktion

Vergangenen Oktober schloss ich mich den lieben Leuten der Aufräumorganisation K.R.A.K.E an. Sind diese sonst immer in Köln fleißig dabei, Müll zu sammeln, ging es diesmal für eine Aufräum-Aktion ins Ahrtal nach Ahrweiler. Dort sieht es an der Ahr teilweise immer noch wie in einem Kriegsgebiet aus.

Für mich war es das erste Mal, dass ich mich in ein von der Flutkatastrophe hart getroffenes Gebiet begeben habe. Unglaublich, wenn man das mal in echt sieht! Freigelegte Rohrleitungen, Baumstümpfe, Geäst, Müll, zerquetschte Autos, aufgerissene Straßen und weggefrässte Ufer. Ich find es auch nach Monaten absolut schwer nachzuvollziehen, wie sich so ein kleiner Fluss – durch den man mit Gummistiefeln locker von Ufer zu Ufer laufen kann – in einen reißenden sieben Meter hohen Strom verwandeln kann! In Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte es nahezu sämtliche Brücken weggerissen – bis auf eine und das bei insgesamt etwa 13 Brücken. Dort, wo wir Müll aufgesammelt hatten, wurden inzwischen zwei Behelfsbrücken aufgebaut. Eine für den Autoverkehr und eine reine Fußgängerbrücke.

Ahrtal: Keine ausreichenden Evakuierungen trotz Flut-Warnungen

Noch sehr gut in Erinnerung habe ich einen Bericht der Kölnischen Rundschau von Anfang August. Da ging es um eine Frau aus Altenahr, in deren Haus meterhoch Wasser eindrang, so dass sie in den 1. Stock flüchtete. Als wäre das nicht schlimm genug, musste sie auch noch mitansehen, wie das Haus ihrer Eltern direkt gegenüber von der Flut mitgerissen wurde – samt ihrer Eltern. Zu Hilfe eilen war nicht möglich. Die Eltern konnten nur noch tot geborgen werden. Was für ein Trauma.

Als weiteres hartes Flut-Schicksal kommt mir direkt das Behindertenwohnheim in Sinzig in den Sinn. Dort wurden die Bewohner in der Nacht zum 16. Juli plötzlich von der Flut erwischt. Die Betreuer konnten nur ein paar Bewohner in den 1. Stock retten, für 12 Menschen kam jede Rettung zu spät. Das Erdgeschoss wurde weniger als in einer Minute bis zur Decke mit Wasser geflutet. Warum die nicht rechtzeitig gewarnt oder evakuiert worden sind, fragt man sich da. Gegen 23 Uhr wurden einige Anwohner tatsächlich evakuiert, aber nur die, die bis zu 50 m von der Ahr entfernt wohnen. Das Heim ist aber ca. 250 m vom Fluss entfernt und wurde aber gegen 2:30 immer noch unvorstellbar hart getroffen. An manchen Häusern konnte man immer noch deutlich die Wasserlinie sehen, die bis zu den Fenstern des Erdgeschosses ging.

Dabei gab es vorab Berechnungen, die die Hochwasser-Gefahr ziemlich konkret dargestellt haben (hier lang für weitere Infos). Reagiert hat man darauf aber offensichtlich nur unzureichend.

Auf Wikipedia laß ich vor kurzem, dass es im Ahrtal 1910 ebenfalls eine Hochwasserkatastrophe mit Schäden in Millionenhöhe gab. Hochwasserschutz-Pläne für die Zukunft, in Form von Wasserrückhaltebecken, gab es zwar dann, wurden aber zugunsten des Baus des Nürburgrings 1925 zurückgestellt und bis heute nie realisiert. Nicht zu verstehen!

Hier eine kleine Bilder-Auswahl von der Aktion in Ahrweiler:


Artikel-Empfehlung: Die Leerung der KRAKE-Müllfalle

Du interessierst dich für die Arbeit der Krake? Dann schau doch mal auf der Vereins-Website vorbei: www.krake.koeln

Mein erstes Mal…

… als Hochzeitsfotograf.

Vergangenen Monat hatte ich mein erstes Engagement als Hochzeitsfotograf. Nachdem ich über etwa zwei Jahre hinweg den Blog von Steffen Böttcher verfolgt hatte (DER Hochzeitsfotograf in Deutschland) und dessen E-Book zum Thema Hochzeitsfotografie gelesen hatte, fühlte ich mich bereit. Bei Facebook hatte ich mich als Hochzeitsfotograf angeboten und es dauerte nicht lange, da kam schon ein Kontakt über eine ehemalige Schulkameradin zustanden. Patricia und Jörg aus Köln hatten Ende letzten Jahres standesamtlich geheiratet, nun stand noch die kirchliche Trauung mit anschließender Feier, aus.

Die Kirche befand sich in Köln-Merkenich, die anschließende Feier fand im Clubhaus vom FC Pesch statt. Knappe sieben Stunden war ich dabei und habe ordentlich drauf gehalten. Anfangs noch etwas aufgeregt, bin ich mit der Zeit doch recht gut rein gekommen. Für das Erste Mal bin ich sehr zufrieden mit dem, was ich da produziert habe und hoffe, dass schon bald der nächste Auftrag als Hochzeitsfotograf kommt.

Hier eine Auswahl:

Zombiewalk

Vor kurzem fand der jährliche Zombiewalk in Düsseldorf statt. Ein Event, dass in den USA erfunden wurde und welches inzwischen in mehreren Städten in Deutschland gibt. Als Zombies verkleidete Menschen laufen durch die City. Bisher total an mir vorbeigegangen, war ich nun auf meinen ersten Zombiewalk. Unverkleidet, dafür aber mit Kamera ausgestattet.

Und ich staunte nicht schlecht, als ich die Masse gegen fünf Uhr auf dem Burgplatz direkt am Rhein erkannte. Standen da doch einfach mal so ein paar Hundert Zombies herum, dazwischen auch einige unverkleidete Menschen, die sich mit den Untoten fotografieren ließen und dann nochmal gefühlte hundert andere Fotografen und Filmer. Eine Zombiefrau ging mal so richtig in ihrer Rolle auf, und krabbelte wild-fauchend auf dem Boden herum und guckte bedrohlich in die Kameras, die zahlreichen auf sie gerichtet waren.

Nach etwa einer halben Stunde, nachdem ich dort angekommen war, wurde dann per Megaphon der eigentliche Zombiewalk angekündigt: Ca. 300 Meter bewegte sich die schwere Masse am Rheinufer entlang, mit dem zombietypischen stöhnen, begleitet von den Fotografen. Dann nochmal in die entgegengesetzte Richtung, bis in die Fußgängerzone rein, wo sich die Zombies dann verteilten…

Loveparade Duisburg – 3 Jahre später

3 Jahre nach dem Unglück der Loveparade 2010 in Duisburg.

Gestern war ich in Duisburg. Ich habe mir die Stelle angeschaut, an dem 2010 die Loveparade stattfand, die aufgrund von dichtem Gedränge 21 Tote verursacht hatte. Es gibt dort an der Stelle eine Opfer-Gedenkstätte. Ein sehr trauriger Ort, bei dem ich eine absolute Gänsehaut bekommen habe…

Loveparade Duisburg – 3 Jahre später
Gedenkstätte für die Opfer