Italienreise: Rom – Neapel – Pompeji – Herculaneum

Rom Forum Romanum Sonnenaufgang

Und schon wieder eben mal ein Jahr lang nichts geschrieben hier. 2020 war aber auch ein schwieriges Jahr… Und schon wieder vorbei! Niemals war ich erleichterter einen festen Job zu haben und nicht von der Fotografie leben zu müssen wie in 2020.  Sonst hätte ich, wie so viele, einen Antrag auf Unterstützung stellen dürfen. Immerhin konnte ich im vergangenen Jahr vier kleine Hochzeiten fotografieren. Daneben habe ich aber auch einiges frei fotografiert. Unter anderem auf meiner Rom-Neapel-Reise.

Italien: Reisen in Zeiten von Corona

Reisen waren in 2020 wegen Corona ja eher schwierig – aber eben auch nicht unmöglich oder durchgehend verboten. So wollte ich, als es wieder möglich war, zumindest für ein paar Tage weg. Als sich die Lage im Sommer wieder besserte machte ich auf nach Italien. Zunächst der absolute Corona-Hot Spot in Europa, lag die Totenzahl im August dann sogar unter der von Deutschland. Der Gedanke, dem gebeuteltem Land ein wenig Geld zu bringen und um endlich mal Rom und Pompeij zu sehen, gefiel mir.

So ging’s mit dem Flieger allein nach Rom – mit einer Sitzreihe ganz hinten für mich allein. Bei einer Auslastung von ca. 85 % nicht schlecht. Auf dem Rückflug das Gleiche. Sollte immer so sein!

Rom – ein antikes Freilichtmuseum

Die ersten 3 Tage verbrachte ich in Rom. Die Dichte an Sehenswürdigkeiten hat mich einfach überwältigt! So eindrucksvoll wie London oder New York, nur in antik. Vor allem am Forum Romanum konnte ich mich nicht satt sehen.  Trotz Urlaubszeit ging es mit dem Menschenmassen, da hatte Corona wohl ausnahmsweise auch mal was Gutes (ich weiß, klingt zynisch). Geschlafen habe ich in einem kleinen Air B’n’B-Appartement im Osten der Stadt, nur ein paar Straßenbahn-Haltestellen von der Innenstadt entfernt. Es waren täglich 30 Grad, aber die Wohnung lag drei Stufen unter dem Straßenniveau, so musste ich die Klimaanlage nicht einmal an machen.

Forum Romanum

Colosseum in Rom
Colosseum Rom Innen
Rom Petersdom

Rom, Forum Romanum

Pizza in Neapel

Weiter ging’s dann mit dem Zug in ca. 2 Stunden nach Neapel. Vorab wurde ich mehrmals gewarnt, dass ich da bloß aufpassen soll, von wegen Trickdiebe und Mafia. Im Internet hatte ich aber gelesen, dass es gar nicht so schlimm ist, wie viele denken. War es auch nicht, aber Neapel ist schon wilder und dreckiger als Rom. An manchen Stellen in der City kommt man sich etwas vor wie in einer Großstadt in Mittel- oder Südamerika mit richtig dreckigen Straßen und abgeblätterten Häuserwänden. Sicherlich nachts nicht ungefährlich. Rollerfahrer sind dort allgegenwärtig und brettern selbst durch engste Gassen.

Im Westen der Stadt ist es wiederum sehr schön, mit schönen Häusern und tollem Aussichtspunkt über der ganzen Stadt. Zum ersten Mal in meinem Leben aß ich eine Pizza im neapolitanischem Stil. In Neapel soll ja die Margherita-Pizza erfunden worden sein und selbst die ist hier ein Geschmackserlebnis. Kein Vergleich zudem, wie man es sonst kennt. Mein Gaumen hörte die Englein singen.

Geschlafen habe ich in Neapel ebenfalls in einer Air B’n’B-Wohnung, inkl. Balkon mit Blick auf den Vesuv.

Neapel bei Dämmerung
Neapel und der Vesuv

Mjam! Neapolitanische Pizza

Pompeji – der Untergang einer Stadt

Von Neapel kommt dann dann superschnell mit dem Zug nach Pompeji. Den Namen der Stadt kenne ich wahrscheinlich seit meiner ersten Latein-Stunde im Jahr 1997. Pompeji – ein Mythos, eine Legende. Der Besuch der Ausgrabungen hat mich auch super beeindruckt. MUSS JEDER MAL GESEHEN HABEN! Wahnsinn! Und groß! Pompeji ist die am besten erhaltene antike Stadt. Der Anblick der Gipsabdrücke der Menschen haben mir echt eine Gänsehaut und einen Kloß im Hals verpasst. Durch mehrere Berichte über den Vesuvausbruch damals im Jahr 79 weiß ich, dass die meisten Menschen damals durch sogenannte pyroklastische Ströme umgekommen sind. Hochgiftige und mehrere hundert Grad heiße Schwefelwolken, die bei einem Ausbruch entstehen, wenn die aufsteigende Eruptionswolke zusammenbricht. Dann rasen die Wolken den Vulkan runter und hinterlassen eine meterhohe Ascheschicht. Wer von so einer Wolke getroffen wird, stirbt innerhalb einer Sekunde. Durch die Ascheschichten wurden die Leichen dann luftdicht überdeckt. Im 19. Jahrhundert  stießen die Archäologen dann auf Hohlräume bei den Ausgrabungen. Diese wurden dann mit Gips gefüllt und man erhielt so die Abdrücke der toten Menschen, deren Leichen schon längst verwest waren.

Man kann sicher einen ganzen Tag in Pompeji verbringen. Bei über 30 Grad und wenig Schatten aber nicht so empfehlenswert. Ich beließ es bei etwa 3 1/2 Stunden, denn ich wollte mir unbedingt auch noch den Nachbarort Herculaneum anschauen. Ein Dorf, dass damals beim Ausbruch ebenfalls schwer getroffen wurde. Pompeji und Herculaneum an einem Tag ist schon eine Nummer, musste aber sein, da ich keinen extra Tag dafür mehr hatte.

Pompeji Bahnhof
Arena in Pompeji


Herculaneum – Pompejis kleiner Bruder

Mit der Circumvesuviana, der Bahn am Vesuv entlang fährt, fuhr ich dann nach Herculaneum. Ebenfalls sehr empfehlenswert, da der Ausgrabungsort wesentlich unbekannter ist und daher deutlich leerer. Kleiner auch, aber nicht weniger interessant. Das besondere an Herculaneum ist, dass hier sogar zweistöckige Häuser erhalten sind. Zudem wurden hier Anfang der 80er mehrere hundert Skelette in den Bogen der vermutlichen Bootshäusern ausgegraben. Man vermutet, dass die Leute damals in den Bootshäusern Schutz suchten, bis sie dann leider ebenfalls von pyroklastischen Strömen erwischt worden sind. Diese sollen hier nochmal heißer als Pompeii gewesen sein (Herculaneum liegt deutlich näher am Vesuv), so dass die Menschen innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde bis auf die Knochen förmlich gegrillt wurden. Kann man sich nicht vorstellen…

Ciao Italien!

Nach 6 Tagen war meine Italienreise auch schon wieder rum und es ging es wieder zurück nach Deutschland. Wegen der Dichte an Unternehmungen war ich nicht wirklich erholt, aber voller Eindrücke, als wäre ich 2 Wochen weg gewesen.  Im Flugzeug konnte ich dann noch ein letztes Mal den Vesuv sehen. 

Irgendwann komme ich wieder…

Der Vesuv aus dem Flugzeug gesehen

Artikel-Empfehlung:

Mein Trip nach Barcelona

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert