Demo in Lützerath

Am vergangenen Samstag war ich auf der Demo von Fridays for future in Lützerath. Ich wollte mir unbedingt ein eigenes Bild von der Lage machen, Fotos machen und auch mal den Tagebau erstmals in echt sehen. Klar stand (bwz. stehe) ich auch auf der Seite der Aktivisten, hab mich jetzt aber nicht als aktiver Demonstrant verstanden, überwiegend als Fotoreporter. Zudem hatte ich die stille Hoffnung, vielleicht Greta vor die Linse zu bekommen. Die war auch vor Ort, wie man ihrem Instagram-Account entnehmen konnte. Es war auf jeden Fall ein matschiges Abenteuer. Hier ein kleiner Bericht mit Fotos.

Lützerath Demo

Anreise von Köln nach Lützerath

Die Anreise mit der Bahn von Köln aus war zunächst etwas problematisch. Pünktlich um 10:30 Uhr stand ich in Köln-Ehrenfeld auf dem Gleis, um mit der Regionalbahn nach Hochneukirch (bei Mönchengladbach) zu fahren. Von hier aus sollte es laut der Instagram-Seite von Fridays for future einen Shuttlebus Richtung Lützerath geben. Der Bahnhof war entsprechend voll mit Leuten, die ebenfalls zur Demo wollten. Leider viel die Bahn aus! In der Durchsage der Bahn hieß es, (angeblich) wegen Reparatur am Zug. Ein Frau meinte, eventuell halten die Züge auch gar nicht hier, weil am Kölner Hbf schon zu viele einsteigen würden.

Zudem sei es wohl ratsam, besser über Aachen nach Erkelenz bzw. Lützerath zu fahren, die Züge seien hier nicht so voll. Auf einen Umweg hatte ich keine Lust, so wartete ich weiter, wie viele andere auch. Der nächste Zug kam nach einer halben Stunde. Total überfüllt, einige versuchten sich noch vergeblich reinzuquetschen. Beim Zug eine halbe Stunde später das gleiche Spiel. Ich hab mich dann in die S-Bahn gesetzt, um mit dieser zum Kölner Hbf zu fahren, in der Hoffnung, es dort dann endlich in die Bahn zu schaffen.

Das klappte dann auch zum Glück. Dicht gepresst ging es dann nach etwa anderthalb Stunden Verzögerung endlich Lützerath. In Hochneukirch schwärmte die Menge dann aus der Bahn und zur Bushaltestelle. Dort machte jemand mit gelber Warnweste und Megafon die Durchsage, dass aufgrund von vorgegebener Pausenzeiten der Busfahrer gerade nur zwei Shuttlebusse unterwegs seien. Diese sollten gehschwachen Leute überlassen werden. Wer zu Fußen nach Lützerath gehen könne, sollte dies bitte tun. Laufzeit: ca. 1 Stunde. Dann noch der Hinweis, dass das wohlmöglich die größte Demo sein wird, auf der wir jemals gewesen sein werden. Die Menge ging los, ich weit vorne mit dabei.

Tagebau Garzweiler
Tagebau Garzweiler bei Lützerath

Tagebau Garzweiler oder Mordor?

Etwa eine Stunde später erreichte ich den Anfang des Tagebaus. Überall Menschen, im Hintergrund Musik und gelegentliche Ansagen von einer Bühne, die ich nicht sehen konnte. Die Polizei machte eine Angabe von 10.000 Demonstranten, von seitens der Veranstalter hieß es sogar 35.000 Leute.
Ich verschaffte mir erstmal einen Eindruck vom Tagebau Garzweiler selbst, was leider einen Gang durch ordentlich Matsch bedeutete. Denn es regnete nahezu den ganzen Tag. Nicht sonderlich stark, aber weitgehend durchgehend.

Zum ersten Mal sah ich das riesige Gebiet des Tagebaus. Überdimensional. Durch den Regen wirkte es besonders düster und diesig. Greta bezeichnete das Gebiet zuvor in einem Interview als „Mordor„. So heißt die Gegend in „Herr der Ringe“, die dem bösen Zauberer Sauron gehört. Eine düstere und karge Landschaft. Ja, der Bergiff Mordor ist ziemlich akkurat. Das gesamte Gebiet kann man kaum erfassen.

Vom Tagebau aus ging es dann weiter Richtung Lützerath. Mühseliges stapfen durch Schlamm. Eine Frau neben mir meinte zu ihrer Begleitung trocken: „Von weiter weg sieht es bestimmt so aus, als würden wir voll langsam gehen.“ Einige entledigten sich ihrer Schuhe.

Demo Lützerath

Lützerath – mit Polizeitkette und Zaun komplett abgeriegelt

Als man sich dem Dorf (oder besser gesagt Weiler) näherte, hatte man es zunehmend mit Polizistenketten zu tun. Unübersichtliche Lage. Unter den Demonstranten alle möglichen Altersgruppen, wenn auch im Durchschnitt eher U30. Darunter ein Mönchskuttenträger, der direkt vor mir stand. Skurril. Hab den später auch in einem Video gesehen, in dem er einen Polizisten zu Boden schubst. Nicht nett. Von Ausschreitungen hatte ich nix gesehen. Nur zweimal hatte ich mitbekommen, wie jemand was in Richtung Polizei warf, aber direkt wütend von anderen Demonstranten mit „Nichts werfen!!“ zurecht gewiesen wurde. Die allgemeine Stimmung war durchaus etwas erhitzt. Einer der Demonstranten rief: „Keine Sorge, die Polizei kann uns nichts anhaben! Wir sind viele!“ Jemand anderes versuchte den Polizisten klarzumachen, dass es ihr Recht wäre, zu gehen, wenn der Einsatz gegen ihre persönliche Überzeugung wäre.

Auf einmal flüsterte einer der Polizisten den anderen was ins Ohr und die ganze Mannschaft zog sich weiter Richtung Lützerath zurück. Sofort rückten alle Demonstranten ebenfalls nach. Am Rand des Dorfes gab es nun aber wirklich eine unüberbrückbare Polizeikette, die scheinbar um das komplette Dorf herumging. Dahinter hier und da ein Wasserwerfer, keiner davon jedoch im Einsatz (zumindest da wo ich war). Fünf Meter hinter der Polizeikette war ein Zaun aufgerichtet worden, der das Dorf komplett abriegelte. Zu dem Zeitpunkt waren nur noch die zwei Typen im selbstgebauten Tunnel unter Lützerath. Sie nannten sich „Pinky und Brain“.

Inzwischen war es knapp vier Uhr. Ich hatte nicht das Gefühl, dass noch groß was passieren würde. Von Greta leider keine Spur. Seit kurz nach 10 war ich ja unterwegs war, so langsam meldeten sich meine Füße. Sitzen war ja unterwegs zu keinem Zeitpunkt möglich. Ich trat erschöpft den Heimweg an. Immerhin gab es auf dem Rückweg einen Shuttlebus zum Hochneukirchener Bahnhof. Der war dann auch wieder so dermaßen übervoll, dass die meisten, so auch ich, erst eine spätere Bahn nehmen konnten. Gegen 18 Uhr ging es dann wieder zurück nach Köln. Im Zug ergatterte ich sogar einen Sitzplatz und konnte nach knapp acht Stunden endlich wieder sitzen. Das hat richtig gut getan.

Abends war ich dann von den Videos überrascht, die in den sozialen Medien auftauchten und drastische Momente zeigten. Polizisten, die laut schrieen, auf Demonstranten zuliefen und mit Schlagstöcken auf diese einprügelten, Wasserwerfer im Einsatz. War ich doch zu früh gegangen? Oder war das noch bevor ich die vorderste Front überhaupt erreicht hatte? Nicht, dass ich gerne eine Dusche abgekriegt hätte. Ich denke aber, dass auf beiden Seiten nicht alles korrekt ablief.

Demo Lützerath Polizei Demonstranten

Wird die Kohle unter Lützerath gebraucht?

Die oft gestellte Frage. Generell finde ich, wenn nicht klar ist, ob die Kohle unter Lützerath wirklich gebraucht wird, RWE nicht einfach nach Herzenslust baggern dürfen sollte. Selbst, wenn sie das es seitens der Regierung die Erlaubnis dazu haben. Manche Experten sagen, die Kohle aus Lützerath wird wegen der Energiekrise benötigt, andere sagen, nein, der Tagebau, wie er gerade ist, reicht aus, Lützerath wird nicht benötigt. In einer brandneuen Studie kam nun heraus, dass die Kohle in Lützerath nicht nur NICHT benötigt wird (inklusive Berücksichtigung der Energiekrise), sondern auch dem Pariser Klimaabkommen mit 1,5-Grad-Ziel im Weg steht, dem Deutschland zugestimmt hat.

Tagebau Garzweiler – was neben mehreren Dörfern noch beseitigt wurde

Zum Schluss noch zwei traurige Beispiele, was wegen dem Tagebau Garzweiler schon weichen musste. Neben den ganzen Dörfern, die schon umziehen mussten. Da wäre das Schloss Harff in Bedburg aus dem 14. Jahrhundert. Im späten Mittelalter war es der Sitz von Arnold von Harff (1471 – 1505), ein Ritter, der von 1496 bis 1499 eine Pilgerreise durch Rom, Jerusalem, Ägypten, Syrien, Türkei, Spanien und Frankreich machte und über seine Reiseeindrücke ein Buch schrieb. Dieses kann man hier in digitaler lesen – sehr interessant. Das Schloss Harff musste schon 1972 leider dem Braunkohletagebau Frimmersdorf weichen und wurde gesprengt. Aus diesem Braunkohlegebiet hat sich dann in den 80ern der Tagebau Garzweiler entwickelt.

2018 wurde wegen dem Tagebau im Erkelenzer Ortsteil Immerath die katholische Kirche St. Lambertus abgerissen. Im Volksmund wurde sie auch „Immerather Dom“ genannt. Für so ein kleines Dorf ein echt imposanter Bau mit zwei Türmen. Gebaut Ende des 19. Jahrhunderts, erhielt die Kirche in 1985 sogar Denkmalschutz. Im Januar 2018 demonstrierten noch an die 300 Menschen vor Ort gegen den Abriss der Kirche und einige Greenpeace-Aktivisten besetzten diese sogar kurz. Gebracht hat das alles leider nichts. Die Kirche ist längst weg und mit ihr ganz Immerath. Eigentlich ein Skandal.

Lützerath Abbruchkante Tagebau Garzweiler
Demo Lützerath
Tagebau Garzweiler
lützi bleibt

#lützibleibt

Empfohlener Blog-Artikel:
Aufräumaktion von KRAKE nach der Flut in Ahrweiler

Weitere Links zum Thema:
Pinky & Brain – Interview nach ihrer Tunnel-Besetzung
Letztes Haus in Lützerath abgerissen

Die Sagrada Familia in Barcelona

Im Dezember (2021) war ich für ein paar Tage in Barcelona. Zum ersten Mal in dieser echt sehr, sehr schönen Stadt, zudem das erste Mal im spanischen Festland überhaupt. Spanien ist an mir bisher irgendwie immer vorbeigegangen (bis auf Fuerteventura 2016), daher war es dringend mal Zeit. Kurz war auch Lissabon im Spiel, aber nachdem ich mir Bilder von der Sagrada Familia („Heilige Familie“) angeschaut hatte, stand Barcelona fest. Schon auf Fotos wirkt die Kirche so merkwürdig und surreal. Teilweise wie aus Sand.

Den Flug buchte ich Anfang Dezember, als Spanien coronamäßig sehr gut dastand, deutlich besser als Deutschland. Daher machte ich mir keine großen Sorgen, geboostert war ich zu dem Zeitpunkt auch schon.

Einer der top Sehenswürdigkeiten von Barcelona: Sagrada Familia

Und als ich dann vor ihr stand, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Sagrada Familia ist einfach sehr speziell. Auch von Innen hat mich die Kirche beeindruckt. Man merkt, dass sich der Kirchenarchitekt Antoni Gaudi von der Natur inspirieren ließ, da die Säulen wie riesige Baumstämme wirken, die sich zur Decken hin verzweigen. Die Decke wiederum ist bedeckt mit Ahornblätter-artigen Ornamenten. Einzigartig!

Leider gilt „einzigartig“ auch für die Eintrittskosten in die Sagrada Familia. 26 Euro haben es für eine Kirche echt in sich! Und ein Turmaufstieg war wegen Corona-Maßnahmen nicht möglich (Update: Man kann die Türme inzwischen wieder besteigen, kostet aber dann 10 Euro mehr). Trotzdem ist die Kirche ein Must-See. Ich hatte den Besuch mit etwa 1,5 Stunden bewusst etwas gedehnt, um voll auf meine Kosten zu kommen (haha) und bin gleich mehrmals alles abgelaufen, was ging. Es war zum Glück nicht so voll, eins der der wenigen Vorteile von Corona. Der hohe Eintritt wird damit begründet, dass der Bau der Sagrada Familia allein über Spenden und Eintrittsgelder finanziert wird. Und bekanntlich ist die Kirche noch nicht fertiggestellt, u.a. ist noch der höchste Turm in Bau, der die Sagrada mit 172,5 Metern zur größten Kirche der Welt machen wird. Am Ende wird sie 18 Türme besitzen. Gebaut wird seit bereits 1882. Als Jahr der Fertiggestellung war zunächst 2026 angepeilt (das 100. Todesjahr von Gaudi), doch daraus wird durch Corona-bedingte Verzögerungen nichts. Es wird nun wohl nicht vor 2030.

Barcelona – immer eine Reise wert

Überhaupt hat mich die Stadt einfach sehr beeindruckt. Überall gibt’s die einzigartigen Werke von Antoni Gaudi zu sehen. Casa Mila, Park Güell, Palais Güell… Dann der Strand, dass Meer und drumherum Berge. Verdammt schön!

Etwas schmunzeln musste ich ein bisschen über die Rolltreppen, die sich an manchen steilen Stellen in der Stadt befinden. Ich weiß nicht, ob ich jemals zuvor Rolltreppen gesehen habe, die sich mitten in Wohnsiedlungen befinden, auf offener Straße. Dankend angenommen habe ich sie natürlich trotzdem.

Auch im Winter lohnt sich ein Trip nach Barcelona. Tagsüber hatte ich die 4 Tage zu 90% Sonne und mindestens 15 Grad. Perfekt, um für paar Tage die deutsche graue, kühle Suppe zu entfliehen. Dementsprechend hab ich mich gefreut, als ich in Deutschland dann wieder von grauen Wolken und Nieselregen begrüsst wurde. Nicht.

Hier Bilder der beeindruckenden Sagrada Familia:

Barcelona Sagrada Familia
Barcelona Sagrada Familia
Barcelona Sagrada Familia
Barcelona Sagrada Familia
Barcelona Sagrada Familia
Barcelona Sagrada Familia inside Decke
Barcelona Sagrada Familia Innen Fenster
Barcelona Sagrada Familia Inside
Sagrada Famila
Barcelona Sagrada Familia bei Nacht

Weitere Bilder folgen…

Zugspitze

Bei meinem kleinen Trip nach Süd-Bayern Ende September ging es auch nach Garmisch-Partenkirche und hier auf die Zugspitze. Das ist jetzt auch schon wieder was her, aber ich wollte unbedingt noch ein paar Bilder posten. Die 2017 neu errichtete Zugspitze-Seilbahn war zu dem Zeitpunkt leider aufgrund eines Arbeitsunfalls gesperrt worden (und ist es aktuell auch noch, Stand: 16.12.2018), so blieb nur die Bayerische Zugspitzbahn, die von Garmisch-Partenkirchen aus den Berg rauf bis auf 2600 m Höhe fährt (den letzten Teil durch den Berg), den letzten Rest fährt man dann mit einer Seilbahn.

Oben hat man wirklich einen Hammerausblick, dank Rundgang in alle Himmelsrichtungen. Richtung Osten, Süden und Westen erblickt man die österreichischen, Schweizer und deutschen Alpen, Richtung Norden kann man den Eibsee mit seinen kleinen Inseln sehen, sowie weite Teile Bayerns. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus. Oben gibt’s auch mehrere Essmöglichkeiten, es gibt sogar ein Münchner Brauhaus, sowie Tische und Bänke.

Wer wirklich bis komplett auf den Gipfel der Zugspitze will, muss dann noch etwas klettern. Man steigt von der Besucherplattform ein Gerüst hinunter, um ein paar Meter weiter mit Hilfe einer in der steilen Felswand befestigten Leiter hochzuklettern und um dann noch einen schmalen, felsigen Gang bis zum Gipfelkreuz entlang zu hangeln – hier gibt’s ein Seil zum Festhalten. Es werden ausdrücklich Kletterstiefel empfohlen. Ganz ohne scheint es nicht zu sein und mit meinen einfachen Wanderschuhen wollte ich da doch nicht hoch. Beim nächsten Mal… 😉

Zugspitze Kosten

Die Zugspitze besuchen sollte jeder aber definitiv mal gemacht haben (zumindest die Besucherplattform)! Auch wenn es mit 58 Euro für Erwachsene leider recht teuer ist. Es empfiehlt sich für 69 Euro ein Kombiticket zu kaufen, mit dem man dann zusätzlich noch auf einen Nachbarberg hochkommt mit der beeindruckenden Aussichtsplattform „AlpspiX„, ebenfalls sehr empfehlenswert, was einzeln schon 28 Euro kosten würde.

 

Israel II: Reise nach Jerusalem

Im November letzten Jahres war ich eine Woche in Israel. Die ersten 2 Tage verbrachte ich in Tel Aviv, ich schrieb bereits hier darüber. Anschließend ging’s für die nächsten 5 Tage nach Jerusalem und Umgebung, zusammen mit einer etwa 50-köpfigen Reisegruppe, geleitet von meinem Schwager und Israel-Experte Alexander Schick. Es ging quer durch die Innenstadt von Jerusalem, natürlich auch zur Stadt- und Klagemauer. Vom Ölberg hat man die perfekte Aussicht auf die Stadtmauer mit dem Felsendom. Supergemütlich zum entlang schlendern sind die engen Gassen in der Altstadt, u.a. die Straße Via Dolorosa. Hier reihen sich kleine Lädchen aneinander, ideal um sich ein paar Souvenirs oder Essen zu kaufen. Hier befindet sich auch das beeindruckende Damaskustor (siehe schwarz-weiß Foto weiter unten).

Geschlafen haben wir nicht in Jerusalem, sondern in Bethlehem. Die Stadt grenzt zwar direkt an Jerusalem, gehört aber schon zum Westjordanland und dadurch mussten wir bei unseren täglichen Fahrten mit dem Reisebus nach Jerusalem immer die große Mauer mit Grenzkontrolle passieren. Als offensichtliche Ausländer jedoch kein Problem und so wurden unser Bus immer recht zügig durchgelassen.


Es folgten dann noch Tagestrips zum Toten Meer (ein Muss!) und zu den Qumranhöhlen (Fundort alter Bibelschriftrollen). Mal sehen, ob ich da noch ein paar Bilder hier zeige. Bethlehem-Bilder fehlen auch noch…

Unsere Schlafstätte in Bethlehem war dann auf dem Rückweg zum Flughafen in Tel Aviv übrigens Grund für eine Kontrolle. Ich ließ mich von einem Privat-Taxi zum Flughafen fahren und als wir diesen erreicht haben, wurden wir von Sicherheitsleuten angehalten und ich wurde gefragt, woher ich gerade komme. Auf meine Antwort „Bethlehem“ (Westjordanland) hieß es dann direkt mal mitkommen und Koffer checken lassen. Ups! Nach 10 -15 Min konnte ich zwar schon wieder gehen, mein Fahrer war aber sichtlich genervt und fragte mich, wieso ich Bethlehem gesagt hatte. Mein Schwager hatte mir zuvor auch geraten, Bethlehem als Aufenthalt bei Kontrollen besser nicht zu erwähnen. Aber irgendwie wollte ich dann auch nicht lügen, falls die weiter nachgefragt hätten…

Am Tel Aviv-Flughafen hat es dann nochmal richtig lang gedauert und wurde zeitlich echt knapp für mich. Da sollte man schon über 3 Sunden einplanen. Ich hatte aber auch etwas Pech, dass eine Gruppe von Leuten genau vor mir am Schalter ewig lang gebraucht haben, es hatten wohl irgendwelche Tickets gefehlt. Da freut man sich, dass man endlich der Nächste ist und dann dauert’s natürlich nochmal extra lange, bis man wirklich dran ist. Und nach über 2 Stunden Schlange stehen durfte ich mich dann nochmal erneut beim Sicherheitscheck einreihen, juhuuu! Kaum hatte ich dann das Gate erreicht, wurde dieses auch schon aufgemacht. Nach einer Woche mit 25 Grad und durchgehend Sonne wurde ich in Deutschland dann von einem heiteren Regen bei unsympathischen 10 Grad empfangen. Och nööö…

Israel hat mich auf jeden Fall sehr beeindruckt!  Da wird es mich auf jeden Fall nochmal hinziehen.

 

2016

Kaum fängt das Jahr an, ist es auch schon wieder vorbei. Ein kleiner Rückblick…

Feuerwerk Köln

Und so schnell ist schon wieder ein Jahr rum! Dabei hab ich mich grad mal so an 2016 gewöhnt, da ist es dann schon abgelaufen. Ist aber eigentlich jedes Jahr so, dass die Monate so nur vor sich hin plätschern. Das Jahr hat grad mal angefangen, dass ist auf einmal Sommer, dann geht’s fast nahtlos in die Vorweihnachtszeit über, welche gerade dieses Jahr nur so an mir vorbei gerauscht ist und dann ist schon wieder Silvester. Is ja irre.

Fotografisch lief es für mich wieder ein deutliches Stück besser. Ich hatte vor allem seit Juni recht regelmäßig Aufträge als Hochzeitsfotograf. Hierfür hatte ich mir auch dieses Jahr extra eine Homepage gemacht. Immerhin 10 Hochzeiten waren es dieses Jahr plus eine kleine, freie Trauung im Wald bei Wermelskirchen, letztes Jahr waren es gerade mal vier, ein deutlicher Anstieg. Davon fanden zwei Hochzeiten lustigerweise erstmals in meiner Heimatstadt Pulheim statt, die meisten in Köln , der Rest in der Region: Bonn, Bergisch Gladbach, Gütersloh + Rheda Wiedenbrück (ok, eigentlich nicht mehr in der Region, aber NRW), Kerpen + Bergheim, Solingen und vor ein paar Tagen erst Schleiden in der Eifel.

Darunter waren als Highlights eine deutsch-russische Hochzeit mit Feier in einem historischen Rittergut in Pulheim-Orr (der Ort besteht eigentlich nur aus einer Kreuzung mit zwei Bauernhöfen und einer ehemaligen Ruine, von der ich nicht wusste, dass diese wieder aufgebaut wurde und für Events buchbar ist, aber sehr coole Location!), eine türkische Hochzeit mit ca. 400 Gästen (für eine türkische Hochzeit wohl noch relativ überschaubar, für mich aber ein Rekord an Gästen), sowie eine deutsch-spanische Hochzeit im Kölner Schokoladenmuseum. Es ist immer wieder toll, auf was für unterschiedliche Leute man trifft, wenn man sich als Hochzeitsfotograf anbietet. Jede Hochzeit ist anders, manche fallen kleiner aus, andere schöner, manche feiern in einer ganz besonders Location, es ist immer wieder schön und eine Ehre, den wichtigsten Tag von zwei Personen fotografisch festzuhalten. Da entstehen Fotos, die wohl ein Leben lang für das Paar relevant sein werden. Bin da echt für dankbar, dass es immer mehr Aufträge für mich als Hochzeitsfotograf gibt.

Zudem ist es auch dieses Jahr neu für mich, dass ich im Spätherbst und Winter als Hochzeitsfotograf unterwegs bin. Zu dieser Jahreszeit sind solche Jobs doch eher rar gesät. Am 7.1. geht’s aber auch direkt weiter mit einer Hochzeit in Köln, zudem gibt es schon Zusagen für Februar und Juni. Wenn es so regelmäßig weitergeht, dürfte ich 2017 auf mindestens 15 Hochzeiten kommen, eventuell werden es sogar 20. Das wäre sehr erfreulich.

Neu war für mich dieses Jahr auch ein Auftrag als Business-Fotograf auf einer Veranstaltung eines großen Medizin-Unternehmens. Da durfte ich zwei Tage Imagebilder von den Aufträgen und Workshops machen, zudem insgesamt etwa 80 Business-Portraits. Das war fürs erste Mal shcon ein ziemlicher Brocken, bei dem ich ein wenig ins Schwitzen kam und froh bin, dass ich es am Ende doch ganz gut gemeistert habe. Mal sehen, ob im kommenden Jahr zu weiteren Buisness-Shootings kommt.

Aus passendem Anlass habe ich mal meine Top-12 an freien Fotos rausgekramt, die ich 2016 geschossen habe. Das heißt, keine Auftragsarbeiten, keine bezahlten Sachen. Eventuell schieb ich noch einen 2. Teil nach, da es eigentlich für mich unmöglich ist, dass Jahr auf 12 Motive zu reduzieren, da können zwangsläufig nicht alle sehr guten Fotos berücksichtigt werden…

Guten Rutsch allerseits!

Pierre

Autobahn

Menschen im Bus

Dom Taube Kreuzblume

Hamburch

Köln Hohenzollernbrücke II

Weihnachtsmarkt Köln

 

 

Fotomarathon Berlin 2012 – Ich war dabei!

Fotomarathon Berlin 2012 – ich war dabei!

Ich habe an dem diesjährigen Fotomarathon Berlin teilgenommen. Am 16. Juni hieß es 24 vorgegebene Themen in 12 Stunden zu fotografieren – also nein, man läuft keinen Marathon und macht gleichzeitig Fotos, wie man bei dem Namen auch denken könnte – das wär aber auch eine interessante Kombination. Allerdings legt man aber sicher an diesem Tag eine ähnlich weite Strecke zurück. Der Fotomarathon Berlin findet jährlich seit 1998 statt, für mich war es das erste Mal. Und ich muss ehrlich sagen: Ich war einigermaßen ziemlich überfordert. Aber es war eine tolle Herausforderung, bei der ich in 12 Stunden gefühlsmäßig sehr viel durchgemacht habe, von Freude über Stress bis zur absoluten Verzweiflung und kurz vorm Abbrechen sein. Das Gehirn war permanent am Rattern.

Schon vor dem Marathon hatte ich absolut freudige Erlebnisse: Da ich noch eine Kurzfilmpremiere in Münster am Freitag-Abend zuvor wahrnehmen wollte, bin ich anschließend von dort aus per CityNightLine nach Berlin gedüst. Fahrtzeit von ca. 23 bis 5 Uhr.  Natürlich mit standardmäßiger Verspätung seitens der Deutschen Bahn von ca. 30 Min. Das einzige Zuverlässige an der Bahn ist nun mal die Verspätung.
Ich hatte mir ein Platz im Liegewagen gesichert, dieser ist nicht so teuer wie der Schlafwagen. Mein Sparsinn wurde aber direkt bestraft: Vom Zugführer wurde ich in eine dunkle ca. 2m² große Kammer geführt, rechts und links jeweils drei Schlafpritschen mit dünnen Matratzen übereinander. Die fünf Zimmerkollegen waren bereits am schlafen und so kletterte ich möglichst leise und mühsam auf meine Liege (Abstand zwischen zwei Liegen übereinander vielleicht ein halber Meter!).  Meine Sachen – immerhin ein kleiner Rollkoffer, Rücksack, Iso-Matte und Kameratasche – musste ich auf den Boden ablegen, da der Gepäckraum über den Liegen bereits überqoll. Unter die Liegen schieben ging auch nicht. Bei der minimalen Raumgröße lag mein Gepäck zwangsläufig im Weg. Tolles Gefühl, wenn man weiß, dass da wahrscheinlich alle über die eigenen Sachen stolpern werden. Wenn da mal nichts wegkommt! Meine Kameratasche nahm ich vorsichtshalber mit auf die Liege.

Bequem liegen war etwas anderes, denn ich musste meinen 1,93 m langen Körper auf eine Matratzengröße von maximal 1,75 m Länge und 50 cm Breite quetschen  – und so lag ich dann da eng zusammengefaltet die ganze Nacht mit den fünf anderen auf engen Raum Richtung Berlin. An schlafen war nicht zu denken, ich bin, wenn überhaupt ein oder zwei Mal kurz eingedöst – mehr war nicht drin. Super, da hätte ich ja direkt einfach einen einfachen Sitzplatz nehmen können, das wäre noch billiger gekommen. Naja, beim nächsten Mal weiß ich Bescheid…

Gegen 5 Uhr kam ich am Berliner Hauptbahnhof an und zum Glück gar nicht mal sooooo übermüdet (nur so medium-müde, haha…). Aber hey, wozu soll ich auch ausgeruht sein? Schließlich hatte ich nur einen Fotomarathon von schlappen 12 Stunden vor mir. Geradezu ein fauler Tag! Jetzt erst einmal Kaffee und was zu futtern, bitte. Anschließend habe ich meinen Koffer eingeschlossen. Die Iso-Matte hatte leider nicht mit ins Schließfach gepasst und so durfte ich sie den ganzen Tag mit mir tragen, am Rucksack befestigen ging nicht. Nach ein paar Stunden abhängen im Berliner Hbf begab ich mich gegen halb 10 Richtung Fotomarathon-Treffpunkt, eine Bar direkt an der Spree und glücklicherweise in Bahnhofsnähe.

Nach ein paar Minuten hatte ich auch schon meine Teilnehmernr. in der Hand: 470. Nach und nach kamen immer mehr Marathon-Fotomarathon-Teilnehmer, die Nummern gingen bis über 500. Nach ca. eine Stunde warten gab es endlich die Begrüßung, es wurde nochmal alles erklärt und das Oberthema genannt, welches bei allen Bildern berücksichtigt werden sollte: „Den Moment genießen“. Aha. Kann ja im Prinzip fast alles sein – je nach Interpretation. Dann wurde ein Gruppenbild mit allen gemacht und anschließend die Zettel mit den ersten acht Themen verteilt, sowie dem weiteren Treffpunkt, bei dem man spätestens nach 4 Stunden eintreffen sollte, um die nächsten acht Themen zu erhalten.

Und so gab es kurz nach 11 den Startschuss und das bei strömenden Regen – so wünscht man sich das doch! Ich bin erstmal in den Hbf geflüchtet, wie so viele andere auch. Der Regen hörte zwar auch wieder auf, kam aber an dem Tag zwei oder dreimal wieder. Tolle Wurst.

Beim Fotomarathon konnte man sich auch als Team anmelden, was ich auch mal besser hätte machen sollen. Aber nee, die Idee, selber für alle Bildideen verantwortlich zu sein, erschien mir reizvoller. So hatte ich aber dann auch nie ein Model zur Hand und war darauf angewiesen, Fremde anzusprechen, ob sie mir als Model aushelfen wollen. Nicht immer ließ sich jemand überreden und/oder wollte (bzw. konnte)  nicht so, wie man es  wünschte. Allerdings war ich der Überzeugung, dass man bei einigen Themen Personen einfach im Bild brauchte. Zu meinem Erstaunen hat aber der von der Jury ausgewählte Sieger des diesjährigen Fotomarathons komplett auf Menschen verzichtet.

Insgesamt waren meine Fotos mal mehr mal weniger gelungen. Der Zeitfaktor ist halt doch ziemlich stressig gewesen. Bei manchen Themen wollte mir auf Anhieb nichts halbwegs originelles einfallen und schon hatte ich bei einer längeren Suche nach einem geeigneten Motiv ordentlich Zeit verloren, so dass ich immer wieder nach dem Motto „Besser als nichts“ fotografiert habe. Einfach ein Thema auslassen hätte zum Auschluss geführt und man musste auf jeden Fall die Themenreihenfolge beim Fotografieren einhalten. Themen, zu denen einem auf Anhieb nichts einfiel, konnte man also nicht auf später verschieben. Am Ende des Tages durften sich nur die 24 Themen in der vorgegebenen Reihenfolge auf der Speicherkarte befinden.

So wirklich glücklich bin ich nur mit einigen Bildern. Vielleicht sind knapp die Hälfte gut bis ganz gut, einige ordne ich aber auch als weniger toll bis schlecht ein. Manche Ideen findet man nur in der ersten Sekunde gut, später denkt man sich dann: „Ups! Was sollte das denn??“  Bei einigen wenigen Motiven wusste ich schon vor Ort, dass das eher weniger prickelnd ist, aber wie schon gesagt: Die Zeit! Einige Male bin ich doch ordentlich in Verzug geraten und musste sehen, wie ich das wieder einhole. Als es dann zum gefühlten hundersten Mal wieder anfing zu regnen, dachte ich mir schon fast, dass abbrechen doch besser wäre, bevor ich weiter nicht zufriedenstellende  Fotos produziere. Naja, durchgehalten habe ich aber dann doch irgendwie, sonst wäre ja alles umsonst gewesen, dass hätte mir dann auch nicht gefallen. Unter (Zeit-)Druck vorgegebene Themen fotografieren ist definitiv nicht so mein Ding, so geübt bin ich dann in diesem Fall doch noch nicht. Ich will mich jetzt auch nicht selbst schlecht machen – es ist einfach so. Trotzdem (oder gerade deswegen) werde ich an dem Fotomarathon wieder teilnehmen. Beim nächsten Mal gelingt mir sicher schon eine stimmigere Bildserie mit stimmungsvolleren Motiven.

Hier nun meine 24 Fotos. Zu erst wollte ich eigentlich gar nicht alle veröffentlichen, da eben einige weniger toll sind. Allerdings wurden die Bilder ja auch auf der Fotomarathon-Austellung Anfang Juli als schmaler Fotostreifen gezeigt, wie die Fotos aller anderen Teilnehmer auch. Irgendwie find ich’s dann auch doof, einfach Bilder wegzulassen, um besser dazustehen. Ich steh zwar nicht hinter jedem Motiv, aber es geht ja um die gesamte Serie, von daher will ich diese auch so belassen und nicht durch weglassen beschönigen.

Hier und jetzt

Beim 1. Bild sollte die eigene Startnr. im Bild sichtbar sein – egal auf welche Art. Am liebsten wäre es mir gewesen, ich hätte die Zahl „470“ irgendwo im Hbf schon stehen sehen (z.B. als Preisschuld 4,70 €), aber weit und breit nix zu sehen! Na gut, helf ich halt nach und schreib sie selbst auf ein Blatt. Naja… das erste Bild  ist direkt mal sehr langweilig  und ideenlos geworden, ich war noch nicht wirklich drin…

Trau dich!


Farbenfroh


Freie Auswahl

Dahinschmelzen

Perfektion

Euphorie

Versunken

Stadtleben

Loughing out loud

Sehnsüchtig

Denkpause

Hohenflüge

Heiß und scharf

Naschkatze

Sorglos

Feierabend

Zusammen

Chillen

Erfrischend

Naturschönheit

Leidenschaftlich

Kussrot

Der letzte Tanz

Dotcomedy – Die Web-Show

Das Weihnachtsspecial von dotcomedy.

Ja Leute, frohes neues und so! Auf das 2012 so richtig rocken wird (es kann nur besser werden). Bevor sich die Weihnachtsgefühle ganz verabschieden an dieser Stelle ein lustiges Video von Dotcomedy – Die Web-Show. Es handelt sich hier um eine Internetsketchserie, die es seit Anfang 2011 gibt und von lustigen Studenten aus Köln und Pulheim gemacht wird. Seit Oktober gehöre ich zum Team und hatte dementsprechend auch schon ein paar, wenn bisher noch meist eher kleinere Auftritte. Was aber sicher nicht so bleiben wird. Hier ist jedenfalls unser Weihnachtsspecial:

Der erste Sketch mit mir ist übrigens folgender:

Ab Februar wird es weiter gehen mit monatlich neuen Folgen. Wer bei Youtube ist, kann sehr gerne unseren Channel abonnieren, zudem gibt es natürlich eine Facebook-Seite von Dotcomedy. Und bei Twitter sind wir auch. Also addet uns alle, bitte! 😉