Aladin und die Wunderlampe

Fotos von „Aladin und die Wunderlampe“ im Metropol Theater Köln

Vor kurzem habe ich das Fotos vom Stück „Aladin und die Wunderlampe“ im Metropol Theater Köln angefertigt. Die ersten Vorstellungen gab es bereits, weitere folgen im November und Dezember. Es ist eigentlich ein Kinderstück, aber auch für Erwachsene unterhaltsam. Alle Kölner also reingehen! 😉

David Lutz Miller: „Das deutsche Kino hat weit mehr zu bieten als Til Schweiger“

Interview mit David Lutz Miller, Schauspieler und der Trommler von Y-Titty.

David Lutz Miller ist Schauspieler, stammt aus Süddeutschland  und lebt seit einigen Jahren in Köln. Im Internet ist er bekannt als „Der Trommler“, seit er 2011 bei Y-Titty (Deutschlands erfolgreichste Youtuber) im Musikvideo „Ständertime“ als Trommler zu sehen war. Inzwischen hat das Video über 14 Millionen Aufrufe. David taucht regelmäßig in den Videos der Comedygruppe auf.

Hallo David! Wie geht’s dir?
Gut. Mein Gerstenkorn ist wieder weg, tränt nur noch ein bisschen.

Erste Frage: Wie kamst du zu Y-Titty?
Eine Freundin hat auf Crew United ein Inserat von ihnen gesehen, in dem stand, dass sie einen großen korpulenten Menschen suchen, der etwas Rhythmusgefühl hat. Allerdings war die Anzeige schon zwei Wochen drin, hab mir keine Hoffnungen gemacht, ihnen aber trotzdem eine Mail mit zwei Fotos. Zwei Tage später haben wir das Musikvideo zu „Ständertime“ gedreht.

Inzwischen bist du ja quasi der 4. Y-Titty…
Nein, der offizielle 4. Y-Titty ist ein Stofftier, ein Wolpertinger. Steht sogar in Y-Titty’s „Nicht-Buch“ drin.

Aber du bist schon, der am häufigsten mit ihnen dreht, aber nicht fest zur Gruppe gehört.
Ja, genau. Ich bin der Sidekick und der Trommler.

Neuerdings auch der Akkordeonspieler.
„Trommler“ hat sich aber festgesetzt, keine Ahnung warum. Unter dem Video stand mein Name, aber keine wusste meinen Namen. Alle haben mich nur „Trommler“ genannt und seitdem bin ich der Trommler.

Einen eigenen Youtube-Channel hast du ja merkwürdigerweise nicht…
Der ist im Aufbau.

Warum erst jetzt?
Ich plane schon seit fast anderthalb Jahren. Es gab bisher mehrere Konzepte, bei zwei sind die Sponsoren kurz vor dem Start abgesprungen, wodurch die Konzepte fallengelassen worden sind. Das neue Konzept ist komplett ohne Sponsor.

Kannst du schon etwas darüber verraten?
Es geht um alltägliche Dinge, aber trotzdem um Comedy.

Trittst du als du selbst auf?
Nein. Man ist zwar irgendwie immer man selbst, aber ich spiele schon eine Rolle. Für das erste Format, was in dem Kanal laufen wird, ist erst mal nur eine Rolle vorgesehen. Aber es werden sicher weitere Rollen kommen. Wir sind gerade noch an der Rollenausarbeitung, aber spätestens ab Februar soll es losgehen, dann immer ein Video pro Woche.

Du hast ja auch eine Schauspielschule besucht und bist auch Schauspieler außerhalb von Youtube. Was hast du da so gemacht?
Ich habe in verschiedenen Theaterstücken mitgemacht, hauptsächlich von „Adolesk“, das ist ein junges Kölner Theater-Ensemble. Da habe ich bisher in drei Stücken mitgespielt. Dann habe ich noch einmal bei „Verbotene Liebe“ mitgespielt und einmal bei „Unter uns“. Zwischendurch habe ich eine Ausbildung zum Sprecher und Synchronsprecher angefangen und abgebrochen. Nicht, weil mir das kein Spaß gemacht hat. Aber alles, was ich dort gelernt habe, kannte ich schon von der Schauspielschule.

Hast du schauspielerische Vorbilder?
Vorbilder nicht direkt. Es gibt viele Leute, die mir gut gefallen, aber Vorbilder sind immer so eine Sache. Wenn man ein Vorbild hat, versucht man es zu kopieren. Es gibt viele Schauspieler, bei denen ich mir gerne etwas abschaue, u.a. Detlev Buck und der Münster-Tatort-Kommissar Axel Prahl. International gibt es eigentlich nur eine Schauspielerin die mehr sehr gut gefällt und das ist Uma Thurman. Ich bin ein totaler Verfechter des deutschen Films und finde es schade, dass er sich so wenig traut. Es sind meistens nur Krimi-Reihen, die trotzdem relativ seicht sind, Tatort ist gut, hat aber seine Macken. Ich bin aber totaler Tatort-Suchti.
Weitaus begeisterter bin ich von dänischen und skandinavischen Produktionen, die einfach viel packender sind. Trotzdem sage ich, dass das deutsche Fernsehen irgendwann noch seine Renaissance erleben wird und da freue ich mich drauf.

Was hältst du Til Schweiger-Filmen?
Ich habe großen Respekt davor, was Schweiger geleistet hat, die Filme sind aber absolut nicht mein Humor. Ich gucke die Filme mit ihm nicht so gern, das deutsche Kino hat weit mehr zu bieten als Til Schweiger.

Daniel Brühl zum Beispiel…
Der ist mir viel zu seicht. Den Hauptdarsteller aus Neue Vahr Süd, Frederick Lau, finde ich z. B. absolut klasse. Florian David Fitz gefällt mir auch sehr gut. Ja, deutsches Kino kann doch etwas. (lacht)

Was sind deine Lieblingsfilme?
Schwer zu sagen. Ich habe eher Lieblinsregisseure, von denen mehr viele Filme gefallen. Das ist z. B. Pedro Almodòvar. Dann Akira Kurosawa („Die sieben Samurai“), einer der größten japanischen Filmemacher überhaupt. Mein Lieblingsfilm von ihm ist „Ran“, dass war der erste Film in meinem Leben, bei dem ich Blut gesehen habe. Der Film ist ein reines Kunst-Gemetzel, „300“ ist ein Scheißdreck dagegen. Es geht um eine Fürstenfamilie, dessen Vater vom Thron abdankt, sein Reich unter seinen drei Söhne aufteilt und die sich gegenseitig abschlachten. Zum Schluss bleibt nur noch der Vater übrig und dreht ab.

Tarantino und Rodriguez finde ich auch noch sehr gut. Dann gibt’s da noch den relativ unbekannten Gaspar Noé mit Filmen wie „Menschenfeind“ und „Irreversibel“, beide sehr realitätsgetreu gedreht und für viele zu hart.

Der Schauspieler Heinrich Schaffmeister sagte mal: „Schauspielerei ist der schönste Beruf, den man nicht weiter empfehlen kann.“
Das stimmt absolut. Es macht tierisch viel Spaß und du hast unendlich viele Möglichkeiten und unglaublich wenig Geld. 98 % der deutschen Schauspieler können nicht von ihren Beruf leben.

Was sagst du jemanden, der sagt, dass er Schauspieler werden möchte?
Überlege dir das gut! Wenn der Wille wirklich da ist, mach’s. Aber du musst wissen, worauf du dich einlässt. Als ich früher die Schauspieler gesehen habe, dachte ich mir auch „Ui, tolles Leben“, aber das ist es absolut nicht.

Was steht bei dir als nächstes an?
Ich habe gerade erst „Doom“ von Adolesk gespielt, ein Theaterstück über Kindesmissbrauch. Am 3.12. mit Y-Titty im „Gloria“ ein Konzert und Anfang nächsten Jahres folgt die Tournee durch Deutschland, Schweiz und Österreich.

Zum Abschluss meine vier Standardfragen.

Wen findest du besser: Die Ärzte oder die Toten Hosen?
Stimme der Hosen und die Texte von der Ärzte. Ich liebe Campinos Stimme, aber die Hosen machen mir zu viele Sauflieder. Die Ärzte haben Hammer Texte, sehr politisch wie ich finde. Wenn man beides zusammenlegen würde, wäre das grandios.

Was ist dir wichtig im Leben?
Glücklich zu sein. Das zu machen, worauf ich Lust habe. Ohne Abstriche geht’s natürlich nicht, aber auch so frei zu sein wie möglich.

Eine Lebensweisheit…
Etwas wie moralische oder unmoralische Bücher gibt es nicht. Bücher sind gut oder schlecht geschrieben. Weiter nichts…. (Oscar Wilde)

Welche Frage wurde dir noch nicht gestellt und wie lautet die Antwort drauf?
Wie ist das Verhältnis zu deinen Eltern? – Bestens, ich liebe sie. Die besten Eltern, die man sich vorstellen kann!

Vielen Dank für das Interview!

Weiteres zu David:

-> David bei Kick-Management
->  Facebook

Das System des Dr. Teer und Prof. Feder

„Das System des Dr. Teer und Prof. Feder“ im Metropol Theater Köln.

Ich war vor kurzem im Metropol Theater Köln und habe dort das Stück „Das System des Dr. Teer und Prof. Feder“ von Edgar Allan Poe fotografiert. Ein sehr gelungenes, witziges Stück über eine Irrenanstalt mit lauter skurrilen Figuren. Einige Aufführungen gab es schon, die nächsten Termine sind 25./26./28. April sowie im Mai.

Alle Kölner bitte reingehen, es lohnt sich!

Mit: Thomas Ehrlichmann, Jessica Schmitz, Aslan Aslan, Lisa Seidel, Nikolai Will, Jan Kaerlein
Regie: Mareike Marx

Der Vorgang Oury Jalloh

Der Vorgang Oury Jalloh am 15. und 16. Januar im Theater Tiefrot in Köln.

Allen KölnerInnen lege ich das Theaterstück „Der Vorgang Oury Jalloh“ ans Herz, das am kommenden Samstag und Sonntag im Theater Tiefrot gespielt wird.

Dessau 2005. An Händen und Füßen gefesselt verbrennt der Asylsuchende Oury Jalloh in einer Gewahrsamszelle. Zwei Jahre später sitzen Polizeibeamte auf der Anklagebank. War es unterlassene Hilfeleistung, Suizid oder ein rassistischer Mord? Der Ablauf der Ereignisse bleibt auch nach 59 Verhandlungstagen rätselhaft. Die Justiz steht überfordert vor einer Mauer aus Falschaussagen, Widersprüchen und Schweigen. Woher soll Licht ins Dunkel der deutschen Verhältnisse kommen?
Das Theater der Unterdrücker versucht den Fall zu rekonstruieren und setzt sich mit dem Komplex Asyl auseinander. Fest steht: Oury Jalloh starb dreimal. Es beginnt eine theatrale Suche nach dem Funken Wahrheit.

Ich habe es mir bereits angeschaut und fand es sehr gut! Und das sag ich nicht, weil ich den Regisseur und zwei der Schauspieler persönlich kenne. Das Stück ist einfach sehr innovativ, anspruchsvoll und durchgehend spannend gemacht. Die Schauspieler schlüpfen immer wieder von jetzt auf gleich glaubwürdig in unterschiedliche Figuren. Die Kostüme werden dabei nur minimal geändert – wenn überhaupt. Überhaupt wird alles auf das Wesentliche reduziert (Kulisse und Requisiten) und ist gerade deshalb interessant anzuschauen.  Das Stück wurde für den Kölner Theaterpreis 2010 und den Kurt-Hackenberg-Preis 2010 nominiert.

Theater Tiefrot
Dagobertstr. 32
50668 Köln

Mit: Caroline Kur, Philipp Gramlich, Patric Welzbacher und Till Klein
Regie: Janosch Roloff

Mehr zu dem Stück gibt’s hier.