Karneval Köln – Über 200 Jahre Geschichte

Die Stadt Köln hat den Karneval in dieses Jahr mit „200 Jahre Kölner Karneval“ beworben. Dies ist aber nicht ganz korrekt. Der Kölner Karneval ist deutlich älter. Jedoch wurde 1823 das erste Kölner Karnevalskomitee gegründet und mit den „Roten Funken“ der erste Kölner Karnevalsverein. Zudem gab es in diesem Jahr tatsächlich den ersten Rosenmontagszug.

Da ich mich bisher nie ausführlicher mit der Geschichte des Kölner Karnevals auseinandergesetzt hatte, habe ich mal etwas recherchiert. Mir war Karneval zwar nie so wichtig, dass ich alle fünf Tage durchgefeiert habe (manchmal nicht mal einen) und ich kann meine Aufenthalte in übervollen Karnevalskneipen an einer Hand abzählen. Nicht mein Ding, weder die Musik (gibt Ausnahmen) noch das Gedränge. Gegen ein lustiges Kostüm und lustige Atmosphäre hab ich aber überhaupt nix einzuwenden. Das bunte Treiben in der Stadt und den Rosenmontagszug guck ich mir auch gerne mal an. Aber Karnevalist durch und durch bin ich nun echt nicht gerade. Vormittags um 11 Uhr schon gut angetrunken sein? Nicht so meins. Dabei bin ich gebürtiger Kölner, aber eben kein „eschte kölsche Jung“ (- was mir aber auch herzlichst Wurst ist.

Nun hat mich aber doch mal die Neugier gepackt und ich wollte es genauer wissen. Seit wann gibt es Karneval in Köln? Was hat es mit dem Kölner Dreigestirn auf sich? Wieso wird die Kölner Jungfrau eigentlich von einem Mann dargestellt? Was genau bedeutet der Spruch „Kölle Alaaf“?

Hier also ein kleiner Bericht zur Geschichte des Kölner Karnevals, garniert mit ein paar Bildern von 2023.

Weiberfastnacht in Köln: Um 11:11 wird der Straßenkarneval offiziell eröffnet.

Karneval Geschichte: Ganz früher

Vorläufer des Karnevals wurden bereits vor 5000 Jahren in Mesopotamien gefeiert, im Land mit den ersten städtischen Kulturen. Das ist etwa da, wo sich heute Teile von Syrien und Irak befinden. In einer altbabylonische Inschrift aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. heißt es, dass ein siebentägiges Fest nach Neujahr zur Feier der Hochzeit eines Gottes gefeiert wurde.

Die Römer feierten vom 17. Dezember bis 19. Dezember die Saturnalien zu Ehren ihres Gottes Saturnus.  Hier gab es bereits farbenprächtige Umzüge, bei denen ein geschmückter Schiffswagen umhergezogen wurde.

Auch in der keltischen Religion gab es im Winter ein Fest, um den Wechsel in die warme Jahreszeit zu feiern.

Karneval in Köln – Anfänge im Mittelalter

Jedoch hat der Kölner Karneval seine direkten Wurzeln wahrscheinlich mehr im Mittelalter, denn es gilt als gesichert, dass zuvor über mehrere Jahrhunderte keine karnevalsähnlichen Feste stattfanden.

 Erste schriftliche Überlieferungen finden sich aus dem Jahr 1220, die von einer Art Frühlingsfest berichten, um den Winter zu vertreiben und den Beginn der Fastenzeit zu markieren. Man aß, trank, tanzte, machte Späße, verkleidete sich und begab sich auf Umzüge, entweder zu Fuß oder mit Pferd. Hier waren auch sogenannte Gaffeln (Vereinigung von Bürgern) und Handerwerkszünfte beteiligt. Das Fest ging drei Tage lang und jeglicher Handel wurde währenddessen eingestellt.

1381 hat Graf Adolf III in Kleve gemeinsam mit 35 Rittern und adligen Herren die „Geselschap van den Gecken„, die als erste Karnevalsgesellschaft betrachtet werden kann. Sie wählte aus den eigenen Reihen einen „König und sechs Rathsleute„, die in der Karnevalszeit das närrische Regiment übernahmen. Da kann man sich schon wundern, warum es in Köln noch Jahrhunderte dauern sollte, bis es hier ebenfalls zur Gründung eines Vereins kam. 

Karneval Köln - Kostüme
Karneval in Köln: Zuschauer beim Schull- und Vedeelszöch 2023 in der Kölner Südstadt.

Karneval – Bedeutung und Wortherkunft

Die älteste bekannte literarische Erwähnung der „fasnaht“ findet sich in Wolf­ram von Eschen­bachs „Parzival“. Auch der Begriff „Vaschanc“ taucht im 13. Jahr­hundert in Süd­deutsch­land und im bayrisch-österreich­ischen Raum auf.

Der Begriff „Fastelovend“ (Fastenabend) ist zum 1. Mal im soge­nannten Eid­buch der Stadt Köln aus dem Jahr 1341 doku­mentiert.

Seit dem 17. Jahrhundert ist der Begriff „Karne­val“ bezeugt. Die heute geläu­figste Erklärung bezieht sich auf die den Feierlichkeiten folgende fleisch­lose Zeit und sieht die Ursprünge des Begriffs Karne­val im latei­nischen „carne vale“ („Fleisch – lebe wohl“).

Als Einskönig verkleideter Mann beim Rosenmontag in Köln 2023
Rosenmontag in Köln

Kölner Karneval in der Neuzeit

In den 1790er Jahren wurde Köln von den Franzosen besetzt, welche den Karneval verboten. Närrische Maskenbälle fanden weiterhin statt, aber der Straßenkarneval war weitgehend ausgestorben.

1815 zogen die Franzosen ab und Köln würde preußisch. Um den Saufexzessen an Karneval Einhalt zu gebieten und die Karnevalsfeier in etwas geordnetere Bahnen zu lenken, wurden 1823 das Karnevals-Festkomitee und mit den „Roten Funken“ der erste Karnevalsverein Köln gegründet (und damit immerhin zwei Jahre vor den Düsseldorfern). Die Vereinsmitglieder zogen sich Uniformen an, die den der preußischen Stadtsoldaten ähnelten, um sich so über diese lustig zu machen. Noch im selben Jahr gab es den ersten Rosenmontagszug. Dieser beschränkte sich anfangs lediglich auf den Neumarkt, hier bewegte sich der Umzug einfach im Kreis.

Im Jahr 1870 spaltete sich auch ein Teil der Roten Funken ab, die sich mehr als preußische Patrioten verstanden und mit dem ironischen Umgang des Vereins gegenüber Preußen nicht einverstanden waren. Die „Blauen Funken“ waren geboren. Ihre Begeisterung für den preußischen Kampfgeist machten sie mit dem Einsatz einer Artillerie inklusive Kanone deutlich. Die Blauen Funken sollten eigentlich vom Rosenmontagszug ausgeschlossen werden, umgingen aber das Verbot, in dem sie einfach aus einem Versteck heraus den Zug stürmten und sich an dessen Spitze drängten. Daher laufen die Blauen Funken auch noch heute im Rosenmontagszug ganz vorne.

1880 erfolgte die Gründung des Karnevalsvereins „Kölner Narrenzunft„, die sich auf den oben erwähnten Graf Adolf beziehen. Es war der erste Verein, der auch Frauen zuließ und weshalb er von Anfang als Familiengesellschaft galt.

Karneval Köln: Auch der kölsche Superheld Pitterman ist hier anzutreffen.

Das Kölner Dreigestirn – Prinz, Bauer und Jungfrau

Jedes Jahr wird von einem der Karnevalsvereine das Kölner Dreigestirn gebildet, bestehend aus Prinz, Bauer und Jungfrau. Als Vorgänger des Karnevalsprinzen stand ab 1823 der sogenannte „Held Carneval“ an der Spitze des Karnevals und war die wichtigste Figur des Rosenmontagszugs. Mit der Gründung des Deutschen Reichs 1871 wurde aus dem Held Carneval der Prinz („Seine Tollität“).

Ab 1872 wurde dem Prinzen eine Jungfrau und ein Bauer an die Seite gestellt, das Debüt des Kölner Dreigestirns. Auch wenn es diesen Begriff „Kölner Dreigestirn“ erst seit 1938 gibt.

Der Kölner Bauer, als „seine Deftigkeit“ angesprochen, symbolisiert die Wehrhaftigkeit der Stadt Köln und steht für die Befreiung aus der Macht der Erzbischöfe in der Schlacht von Worringen (1288). Der Hut des Bauern mit 125 Pfauenfedern steht für die Unsterblichkeit Kölns.

Die Kölner Jungfrau Agrippina („Ihre Lieblichkeit“), Mutter Colonia, wurde schon immer von einem Mann dargestellt, da der Kölner Karneval früher eine reine Männergesellschaft war. Lediglich 1938-39 wurde eine Frau für die Rolle besetzt, da dies von der NSDAP so vorgegeben wurde. Laut Kölner Stadtgeschichte war es Agrippina, die Jüngere, die in der Kölner Vorgänger-Siedlung „Oppidum Ubiorum“ geboren wurde. Auf deutsch: „Siedlung der Ubier“. Es war eine Siedlung, die die Römer für den befreundeten Germanen-Stamm der Ubier bauen ließ. Agrpinnia war Frau des römischen Kaisers Claudius und ließ im Jahr 50 n. Chr. ließ diese Siedlung zur römischen Stadt bzw. Kolonie umwandeln. Daher der Name Colonia, aus dem sich später „Köln“ entwickelte.

Fun fact: Agrippina war eigentlich die Nichte von Kaiser Claudius, aber damit die beiden heiraten konnten, wurde extra ein Gesetzt dafür geändert.
Und noch ein „sad fact“ hinterher: Im Jahr 59 n. Chr. wurde Agrippina von ihrem eigenen Sohn, Kaiser Nero getötet. Die römischen Kaiser waren teilweise richtig irre und deren Familiengeschichten voller Intrigen und Dramen.

Der Karnevalsprinz Boris im Rosenmontagszug in Köln 2023
Prinz Boris beim Kölner Rosenmontagszug 2023

Kölner Prinz sein – ein teurer Spaß

Zurück zum Karnevalsprinzen: Angeblich soll die prunkvolle Kleidung des Prinzen stolze 15.000 Euro kosten. Weitere 15.000 Euro kommen für den Wagen: Der Prinz fährt immer im letzten Wagen des Rosenmontagszugs, hinter dem Wagen des Bauern und der Jungfrau. Immerhin ist das Wurfmaterial (Kamelle) inklusive.
Einen Sponsor gibt es dabei nicht, der Rosenmontagszug wird bewusst werbefrei gehalten. Die Kosten teilen sich wohl das Festkomitee, der Karnevalsverein und das Kölner Dreigestirn selbst. Deswegen werden die Rollen des Dreigestirns auch ein eher erfolgreiche Geschäftsleute vergeben, die sich das leisten können. Denn durch die ca. 400 Auftritte in einer Karnevalsession bleibt wenig Zeit für den Hauptberuf.

Kölle Alaaf – Wortherkunft

Apropos „Kölle Alaaf!“: Der Begriff bedeutetet so viel wie „Köln über alles“. Der Spruch geht zurück aufs Jahr 1550. „Alaaf“ wurde zu dieser Zeit als Jubel- und Trinkspruch auf Tonkrügen verwendet. Der „Alaaf-Krug“ ist im Kölner Stadtmuseum zu sehen. Das Wort „al-aff“ bedeutet in diesem Zusammenhang nichts anderes als „nichts geht über“ oder „über alles“. Seit etwa 1820 verwendet man den Karnevalsruf in Köln.

Also dann: Köln über alles!

Karneval Köln – Schull und Veedelszöch 2023

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Karneval Köln 2018

KRAKE sammelt 1,3 Tonnen Müll in Köln-Stammheim

Die KRAKE („Kölner Aufräum Kommando Einheit“) hat mal wieder ihre Tentakel ausgestreckt. Am vergangenen Samstag wurde in Köln-Stammheim von 12 bis 16 Uhr mit vielen freiwilligen Helfern Müll gesammelt. Zwischen dem Flittarder Damm und Rhein gibt es ein Naturschutzgebiet, wo immer wieder ordentlich Müll liegt. Bei Hochwasser bleibt hier einiges liegen, was vom Rhein angespült wurde (das Hochwasser lässt die Gegend leider auch so kaputt aussehen), manches wird aber auch von Leuten einfach liegen gelassen.

Neue Fundstücke für das Krake-Müllseum in Köln


Skurrile Fundstücke gab es auch diesmal: Drei etwa ein Meter große Röhren, wahrscheinlich Industrie-Abgasfilter, die in einem Gebüsch lagen. Eine gelbe Mülltonne, die tief in der Erde steckte. Eine alte Spüliflasche (die Marke gibt’s seit Jahrzehnten nicht mehr), wahrscheinlich aus den späten 60ern oder frühe 70er. Dann eine Ente aus Kunststoff, wahrscheinlich als Training für Jagdhunde gedacht. Und Flaschenpost gab’s auch wieder. Das „Müllseum“ der Krake dürfte damit „neues“ Material zur Ausstellung bekommen. Wer Lust auf einen Besuch hat: Jeden Donnerstag von 15 bis 19 Uhr hat unser kleines, aber feines Müll-Museum geöffnet. Es gibt einiges an besonderen Fundstücken zu entdecken, daneben auch Kunstwerke aus Müll, erschaffen von KRAKE-Mitglied Barbara. Es befindet sich in der Vereinszentrale in Gremberg, Burgenlandstraße 3A, 51105 Köln.

Apropos besonders: Es gab bei der Aktion einen Überraschungsbesuch aus der verbotenen Stadt. Die netten Menschen vom Düsseldorfer Müllsammel-Verein „Blockblocks“ statteten der Krake mit etwa 25 Leuten einen unangekündigten Besuch ab, um beim Aufräumen zu helfen. Man erkennt sie an den blauen Jacken. KRAKE und Blockblocks – ein Müllsammel-Crossover. Beide Vereine verbindet eine lockere Freundschaft, aber eine gemeinsame Aktion gab es bisher noch nicht.

Jetzt müssen wir uns von der KRAKE wohl etwas einfallen lassen, um uns zu revanchieren…

Am Ende des Tages kam dann etwas mehr als 1,3 Tonnen Müll zusammen! Hat sich also mal wieder dicke gelohnt.

Die nächste Müllsammel-Aktion in Köln

Die nächste Müllsammel-Aktion der KRAKE findet am Samstag, 26.02. statt. Und nur ein paar Hundert Meter weiter nördlich in Stammheim an der Grenze zu Flittard. Wieder von 12 – 16 Uhr. Treffpunkt ist am Düker im Naturschutzgebiet. Siehe Plan. Es gibt einen Parkplatz weiter nördlich. Wer mit dem Bus fahren möchte: Linie 151 & 152 bis Haltestelle Am Feldrain, dann Richtung Rhein laufen (eventuell gibt es einen Shuttle). Jeder, der will, darf gerne mitmachen. Handschuhe und Müllbeutel gibt es von uns vor Ort.

Mehr Infos über die KRAKE gibt’s auf der Vereins-Website.

KRAKE-Vorstand: Jan Odenthal, Christian Stock, Franz Roling
KRAKE & Blockblocks aus Düsseldorf


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KRAKE installiert Müllfalle im Rhein

KRAKE: Leerung der Müllfalle

KRAKE installiert im Rhein eine Müllfalle für Köln

Dank dem Umweltverein KRAKE wird jetzt in Köln auch im Rhein Müll gesammelt. Eine sogenannte Müllfalle im Rhein macht es möglich. Hier in Kürze, wie es dazu kam: Seit etwa 2 Jahren helfe ich regelmäßig bei den Aktionen der KRAKE und bin offizieller Fotograf des Vereins. Die Abkürzung KRAKE steht für Kölner Rhein Aufräum Kommando Einheit und ist ein ehrenamtlicher Umwelt-Verein, der immer wieder Müllsammelaktionen in Köln veranstaltet. Jeder, der möchte, kann teilnehmen. Die Termine gibt’s auf der Website genannt. Da kommen regelmäßig unzählige Säcke an Müll zusammen.

Gegründet hat den Verein Christian Stock, Schauspieler und ein langjähriger Freund von mir. Er fing 2015 einfach an, privat am Rhein Müll aufzusammeln. Daraus wurden Verabredungen mit Freunden zum gemeinsamen Sammeln, daraus folgte dann eine Facebook-Seite, die wiederum mehr und mehr Helfer brachte. Vor zwei Jahren erfolgte dann der Schritt zum richtigen Verein mit Vorstand. Bestes Beispiel dafür, dass ein Einzelner eben doch etwas bewirken kann!

Installation der Müllfalle
Installation der Rheinkrake an der Zoobrücke
Nico Schweigert und Christian Stock vor der Müllfalle
Nico Schweigert (Projektleiter) & Christian Stock (Gründer der KRAKE)

Kölns neue Sehenswürdigkeit dank KRAKE

Nun hat der Verein der Stadt Köln Anfang September eine neue Sehenswürdigkeit verpasst: Die besagte Müllfalle, die den Namen Rheinkrake trägt. Es handelt sich dabei um einen etwa
10 x 6 m großen Stahlbau. Im Bereich der Zoobrücke sammelt dieser nun Müll im Rhein, welcher durch die Öffnung vorne hinein fließt und im Innern in den Gitterboxen hängen bleibt. Ein Leitarm zwischen Müllfalle und dem etwa fünf Meter entfernten Ufer leitet zusätzlichen Müll in die Müllfalle, der sonst vorbei geschwommen wäre. Erreichbar ist sie nur per Boot und wird alle zwei Wochen von Vereinsmitgliedern geleert.


Londoner Müllfalle war Vorbild

Auf die Idee zur Müllfalle kam Nico Schweigert, ein Mitglied der KRAKE. Er sah vor einigen Jahren so eine Falle in der Themse in London schwimmen und machte den Vorschlag, so etwas auch für Köln zu bauen. Anschließend startete der Verein eine Online-Spendenaktion für den Bau der Müllfalle, die stolze 160.000 Euro einbrachte. Leider ohne jegliche Beteiligung der Stadt Köln. Ab Januar 2022 ging es dann an den Bau der Müllfalle in der Luxwerft in Niederkassel, südlich von Köln. Hierfür gab es für die KRAKE professionelle Unterstützung. Die Rheinkrake ist sogar größer geworden als die Londoner Müllfalle.

Anfang September wurde die Müllfalle dann von der Werft mithilfe eines großen Güterschiffs an ihren Platz in unmittelbarer Bähe zur Zoobrücke gebracht. Eine anschließenden Pressekonferenz folgte als offizielle Einweihung. So gleich gab es die ersten Berichte über die Müllfalle in den Medien. Am Einweihungstag wurde die Rheinkrake zur Demonstration direkt eimal geleert. Innerhalb von vier Tagen kamen zwei Bottiche Müll zusammen, insgesamt etwa 10 kg. Das meiste Verpackungsmüll und Flaschen. Plastik, der erfolgreich daran gehindert wurde, den Rhein weiter hoch bis in die Nordsee zu fließen. Denn hier hat sich leider schon massig Plastikmüll angesammelt mit schweren Folgen für die Tierwelt.

Ehrenamtspreis für die KRAKE

Mit Unterstützung der Uni Bonn wird der Müll, der sich in der Müllfalle ansammelt, für ein Jahr dokumentiert, analysiert und ausgewertet. Um genau zu wissen, was für Müll alles im Rhein treibt.  

Das Projekt Müllfalle ist bisher einmalig in Deutschland. Mal gucken, was in einem Jahr alles für Müll zusammen kommt. Und ob demnächst noch anderswo solche Müllfallen gebaut und eingesetzt werden.

Etwa zwei Wochen nach Einweihung der Müllfalle erhielt die KRAKE den Kölner Ehrenamtspreis. Absolut verdient.

Zum Abschluss noch ein paar Bilder der Müllfalle in der Werft in der Niederkassel, kurz vor ihrer Fertigstellung Ende August 2022:

Übrigens: Die KRAKE führt in ihrer Zentrale in Köln-Gremberg ein sogenanntes Müllseum. Hier werden kuriose Fundstücke (z.B. Verpackungsmüll, der schon Jahrzehnte alt ist) und Kunstobjekte aus Müll ausgestellt. Klein, aber fein. Schaut doch mal vorbei. Geöffnet hat das Müllseum immer donnerstags von 15 bis 19 Uhr. Adresse: Burgenlandstraße 3A, 51105 Köln.

Website des Vereins:
www.krake.koeln

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Müllfalle wird geleert

Karneval in Köln

Es war mal wieder soweit. Ganz Köln war wieder fröhlich-besoffen und total verrückt angezogen, denn es war Karneval. Ein Karnevalist (bzw. Kölner) durch und durch war ich nie, jedoch misch ich mich doch dann und wann auch mal ganz gerne unters Volk. Diesmal als Englein. Kneipenkarneval ist aber weiterhin nix für mich, doofe Musik und vollkommen überfüllte Läden, nääää, nicht mein Ding (Kölner, die das lesen, schütteln jetzt wahrscheinlich unverständlich den Kopf). Wer tut sich denn das freiweilig an? Ok, scheinbar sehr viele… 😉

Ich habe mir am Rosenmontag übrigens einen Spaß und kaufe mir beim Kiosk eine Flasche Multivitaminsaft um damit in der Öffentlichkeit anzustoßen. Nur so aus Scheiß und um zu gucken, wie die Leute reagieren. Das gab ein paar seeehr ungläubige Blicke und Sprüche wie „Da ist aber ein Schuss drin oder?!“ Das war’s mir wert. Außerdem muss man doch als Engel ein gutes Vorbild sein. Aber es fällt mir tatsächlich nicht leicht vormittags schon Bier etc. zu trinken. An Karneval sind in Köln um 11 Uhr die ersten schon besoffen

Karneval Köln – Schull- und Veedelszöch + Rosenmontagszug

Die Bilder entstanden am Sonntag beim Schull- und Veedelszöch und am Rosenmontagszug.  Hier traf ich mich mit Jan in der Severinstraße, Nähe Chlodwigplatz. Jan kenne ich von der Schauspielschule, dort waren wir in einer Klasse. Er war als Pitterman unterwegs, eine eigens von ihm ausgedachte Figur, eine Art kölscher Superheld. Ich hatte vor ihn vor ein paar Jahren schon mal fotografiert. Das Kostüm hat er selbst gebastelt und als Pitterman macht er auch Stadtführungen durch Köln. Ansonsten bastelt er sich für jedes Jahr an Karneval ein aufwändiges Kostüm, immer wieder ein Hingucker! So wie am 11.11.2016. Betrunken war ich übrigens zu keinem Zeitpunkt (wahrscheinlich war ich damit der Einzige). Ich habe vielleicht an den drei Tagen, an denen ich unterwegs war, insgesamt sechs Bier getrunken. Reicht…


Am Rosenmontag traf ich Jan erneut in der Severinstraße gegen 12:30 bei unsympathischen 3 Grad. D.h., in dem Gemenge mussten wir erstmal zueinander finden, denn der Zug war hier schon im vollen Gange. Diesmal war Jan als Pokerkarten-König unterwegs, das ganze Kostüm bestand aus zusammengeklebten Poker-Karten. Siehe unten. War auch wieder unfassbar gut!

Nach etwa 2 Stunden trennten wir beide uns am Rudolfplatz in der City, ich lief kurz den Rosenmontagszug alleine entlang und merkte, dass der sich ewig nicht weiterbewegte. Bei den WDR-Arkaden traf ich dann Christian, einen langjährigen Freund, verkleidet als Blümschche und bewaffnet mit Bützchje-Banner. Siehe noch weiter unten. Vom einen Karnevalsumzug war erstmal weit und breit nix mehr zu sehen. Vom Christian erfuhr ich dann von einem Unfall, es seien Pferde einer Kutsche durchgegangen und es gab Verletzte. Scheiße, wie heftig… Nach über einer halben Stunde kam dann doch noch die zweite Hälfte des Umzugs. Um 17:20 war er dann bei uns komplett durch, kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Und es wurde wieder kalt…

Prost!

Silvester in Köln


Frohes neues Jahr allerseits! Ich hatte mich an Silvester mit zwei Freunden auf die Domplatte in Köln begeben. Es wurde zwar eine aufwändige, polizeiliche Absperrung und Kontrollen im Bereich des Doms angekündigt, allerdings sollte es hier auch eine spezielle Lichtinstallation geben, sowie ein Chor. Nach den Ereignissen vor einem Jahr, schien die Domplatte der interessanteste Punkt an Silvester 2016 in Köln zu sein.

Am Haupteingang des Kölner Hauptbahnhofs gab’s für uns jedoch kein Weiterkommen, definitiv zu viele Menschen und gefühlt so viele Polizisten wie Zivilisten. Verständlich, denn die unschönen Ereignisse von vor einem Jahr an gleicher Stelle sollten vermieden werden.

Einmal durch die U-Bahn-Haltestelle gelaufen und am anderen Ende wieder hoch, sah es schon deutlich weniger überfüllt aus, auch wenn hier ebenfalls ’ne Absperrung war und man nur durch eine Kontrolle auf die Domplatte kam.
Die ganze Domplatte und einige Gebäude drumherum wurden mit unterschiedlichen Wörtern bestrahlt. Ganz interessant. Der Chor war ganz nett, aber kaum der Rede wert. Ein normaler Chor halt. Mit der Zeit wurde es auch immer voller, von irgendeiner Gefahr keine Spur, die Polizei war sehr präsent. Dann war es 12 Uhr und die Domplatte entpuppte sich als eher ungünstiger Punkt. Zu sehr verdeckte der Dom und die Gebäude den Blick auf das Feuerwerk. So ging’s Richtung Altstadt und Rheinufer, jedoch gab es auch hier viele Absperrungen und man musste erstmal den Eingang finden. Überall Polizei und glücklicherweise immer noch kein Anzeichen einer brenzligen Situation.

Jedoch war das Feuerwerk ein bisschen enttäuschend. Die großen, beeindruckenden Raketen fehlten irgendwie, es schien eher auf Sparflamme. Oder lag es am Nebel? Oder waren wir einfach zu weit drin im Zentrum, dass man das Feuerwerk selbst nicht richtig sehen konnte? Schade.

Die Vorwürfe Richtung Polizei ein Tag später, die Kontrollen insbesondere von nordafrikanischen Gruppen (Stichwort Rassismus) kann ich null nachvollziehen. Es wurden eben diese kontrolliert und wieder weggeschickt, von denen eine konkrete Gefahr aufgrund von aggressiven Verhaltens ausging. Der Begriff „Nafri“ hätte die Polizei über Twitter zwar besser nicht äußern sollen, jedoch war klar, dass die Polizei dieses Jahr alles dransetzen würde, damit die Geschehnisse von Silvester 2015 sich nicht wiederholen würde. Das hat sie geschafft und trotzdem wird gemeckert. Unverständlich. Aber irgendjemand hat ja immer was zu meckern.

Feuerwerk Köln

Köln – Nebel über der Stadt

Am 03.12. hatten wir in der Köln und der Region einen überaus starken Nebel. Das ganze Umland war so vernebelt, stellenweise konnte man kaum 20 Meter weit sehen. Ich war zunächst von Bochum nach Köln mit der Bahn unterwegs, als ich sah, wie man auf der Rheinbrücke zwischen Düsseldorf und Neuss den Rhein nur noch ganz schwach erahnen konnte, da es trotz Tageslicht so stark vernebelt war. Richtig unheimlich. Hatte ich so noch nie gesehen. Natürlich hatte ich da meine Kamera nicht zur Hand und mein Smartphone hatte ich zuvor auf dem Hinweg in der Bahn liegen gelassen – schnief! (Notiz an mich: Immer eine Kamera dabei haben!! Und immer checken, ob man was auf dem Sitz hat liegen lassen! Mach ich doch auch sonst immer, nur dieses eine Mal nicht, verdammt…).

Zuhause in Köln-Ehrenfeld angekommen, musste ich mir gleich meine Kamera schnappen und direkt wieder rausgehen. Zwar war es bereits dunkel, machte aber nix, der Nebel war noch da und die nächstliche Stimmung hatte die unheimliche Wirkung sogar noch verstärkt. Entstanden sind einer meiner besten Fotos von Köln! Ich lief zum Mediapark, Kölner Dom und über die Hohenzollernbrücke. Selbst als gebürtiger Kölner habe ich die Stadt mal komplett anders wahrgenommen. Richtig mystisch.

Köln im Nebel -Mediapark
Mediapark Köln
Köln im Nebel - Mediapark II
KölnTurm
Köln im Nebel - Mediapark III
Köln im Nebel - Mediapark IV
Kölner Dom im Nebel
Kölner Dom im Nebel
Kölner Dom im Nebel II
Kölner Dom Rückseite
Köln Hauptbahnhof
Köln Hohenzollernbrücke
Hohenzollernbrücke Köln